Haben Sie mal was gesammelt? Briefmarken oder so.
Ich habe gestern vier wüste Schubladen sortiert, vielleicht kennen Sie sowas, lauter verrücktes Zeug, Holzkugeln für Kinderarmbänder, Spielfiguren von Monopoly, Maulwurf Company und Fang-den-Hut, 6 verschiedenfarbige Würfel, Kreisel, Radiergummis, Pinsel. Stifte, die alle nicht mehr taugen.
Während ich so aufräumte, dacht ich darüber nach, woher man früher nur die Zeit nahm.
Briefmarken mit der Pinzette in Alben einordnen. Modellflugzeuge basteln. Puppenhäuser, ganze Märklin-Eisenbahn-Welten in stundenlanger Kleinarbeit erschaffen.
Ich hänge immer hinterher. Buchhaltung auf den letzten Drücker, hier noch schnell eine Bestellung, da noch rasch was Vergessenes einkaufen, schon wieder was vergessen, wie kann man dauernd was vergessen.
Ich freu mich immer total, wenn ich was an einem Stück zu Ende bringe, mein Büro aufgeräumt hinterlasse, endlich mal aufgeräumt, schaff ich easy, jeden 29. Februar.
Aber früher hatten die Tage doch genauso 24 Stunden wie heute.
Und es gab weder Mikrowelle noch Tiefkühlkost.
Naja, immerhin Miracoli, mit fertiger Tomatensoße, Würzmischung und Parmesan 😉 im Tütchen.
Sonntags Knack und Back, total hipp in den frühen Siebzigern, irgendwelche Kirschteilchen mit fertigem Zuckerguss – im Tütchen. So ’ne Dose, die man an die Tischkante schmettert und dann quilt der Teig raus. Krasse Idee.
Meine Brüder mochten das viel lieber als all meine mühevollen langwierigen Backexperimente. Ich glaub ja, ich habe damals schon richtig gut gebacken, aber ob das wirklich stimmt?
Heute (naja, morgen 🙂 ) können Sie sich gerne selbst überzeugen. Mich reitet mal wieder der Teufel, diese Woche mache ich Mittwoch, Donnerstag und Freitag MITTAG, aber nur dann, Kaiserschmarrn, nach einem Rezept von Eurer Durchlaucht Johann Lafer, da habe ich voll Lust drauf.
Mit Apfelkompott.
Mein Ältester („alt „, er ist am 29.2 geboren und hat jetzt nach 37 Jahren immer noch erst neunmal Geburtstag gefeiert) ist so einer, der jeden Baum erklimmt, um die letzten zwei noch hängenden Äpfelchen zu ernten.
Jetzt stehen sie hier, die rotbackigen Dinger und ich, ich backe und ich braue, den lieben langen Tag.
Also Apfelkuchen, Apfelkompott, mittags unter der Woche Kaiserschmarrn mit Apfelkompott.
So ein Schmarrn…
Abends Abgoosht, Rindergulasch aus dem Yemen mit Cous Cous. Hähnchen in Orangensoße mit Fenchel, köstlich!
Und am Freitag knusprig frittierte Dorade auf Fischcurry mit Basmatireis, sie wissen ja hoffentlich, wie magisch Eddy Fisch zubereitet, also nicht nur Fisch, aber den halt besonders, obwohl… eigentlich alles, dieses Pilzrisotto zum Beispiel.
Am Donnerstagabend, fast hätt ich es vergessen – ab 19:00 Uhr – spielt Christoph Seehase mit „Three Gees and the laidback neighbourhood“ .
Ich freue mich sehr, wenn noch mehr Menschen kommen/ reservieren (069 96864758 oder per Mail). Die drei Musiker aus Eschersheim treten auf mit Gitarre, Cajon, Klarinette und Ukulele, allein diese Instrumente sind doch schon eine Reise ins Mutz wert.
Wenn Sie wüssten, wie mein Büro aussieht, würden Sie verstehen, dass ich keinen einzigen weiteren Satz mehr schreiben kann, wenn ich heute Nacht noch eine kleine Schwarzwälder Kirschtorte kneten will – ich glaub, ich backe lieber am Wochenende eine echte, Sie können gerne anrufen und ein Stück vorbestellen, die aus Knete schmeckt so gar nicht, da räume ich doch jetzt einfach mal mein Büro auf, Gute Nacht
die Sabine vom Mutz