Wir kochen diese Woche rund um die Welt.
Man kann der glattgebügelten Biodeutschtümelei gar nicht genug entgegensetzen.
Oh wie köstlich ist die griechische Küche. Ein Hoch auf das Ursprungsland der Demokratie, welch ein kostbares Gut, Demokratie! ( Und gute Küche ;-)). Es gibt Gyros. Fein abgestimmt und mariniert mit Zwiebeln und Knoblauch, getrocknetem Oregano, Thymian, edelsüßem Paprika, Cayennepfeffer und einem Hauch Essig. Dazu Rotkohlsalat, Bratkartoffeln, Reis und Tzatziki.
Wenn es um den Süden Amerikas geht, sind wir ja eh immer gut aufgestellt.
Wir servieren weiterhin das herrlich fruchtige, aromatische Estofado, Rindfleisch gekocht in Maracuja und Bier, Tomaten, Paprika und roten Zwiebeln, dazu Reis, Salsa und Avocado.
Manchmal kann das Leben echt grausam sein.
Ich habe heute den ganzen Vormittag wehrhaft versucht, mich um das Putzen des Cavolo Nero zu drücken.
Erfolglos.
Einsichtig- muss ja gemacht werden- dreh ich dem Koch 5 Minuten den Rücken zu, quäle mich mit dem leidigen Schwarzkohl. Währenddessen, atemberaubende Geschwindigkeit, sowas haste nicht gesehen – zaubert der Mann am Herd eine thailändische Sauce für die Hähnchen, die wir zuvor in einer feinen Ingwerbrühe gegart haben. Hält mir unschuldig ein Tellerchen mit dem leckersten Reis in thailändischer Soße hin, den ich die letzten 59 Jahre gegessen habe.
Kann ich Ihnen jetzt beschreiben, wie er es gemacht hat?
Nein.
Zu schnell und hinter meinem Rücken. “ Haste nicht gesehen“ kann durchaus auch mal buchstäblich sein. Ich hab´s nicht gesehen. Aber geschmeckt!!!
Nun müssen Sie sich auf mein Wort verlassen: Unglaublich.
SOOOO lecker.
Gibt´s nur abends :-(. Aber auch am Tage können Sie sich durch asiatische Aromen schmecken, da machen wir Murgh Makhani, ein indisches Hähnchengericht.
Bisschen arabisch wär noch ganz nett. Deshalb schwenk ich vom Rum zur Rose. Von dem leckeren Schoko-Rumeis habe ich den Rest gerade selbst verspeist, als krönenden Abschluss eines unterhaltsamen Fussballfestes.
Ab morgen geh ich dann in die Schokoladen-Rose- Eis-Produktion, eigentlich sollte ich noch ein paar hauchdünne Knusperwaffeln dazu machen, mal sehen, ob ich das hinbekomme, ich bin zuversichtlich.
Am Donnerstag galoppieren wir ins Mutzkulturjahr.
Jahresauftakt : Stefanie vor Schulte mit Ihrem dünnem Pferd.
Warum es in den Romanen von Frau vor Schulte um dünne Pferde, schwarze Hähne oder Schlangen geht, können Sie sie gerne am Donnerstag im Rahmen der Lesung selbst fragen.
Ich mag ihre Bücher sehr. Ihre Figuren sind willensstark, liebevoll, selbstlos und selbstbewusst, ohne arrogant oder selbstherrlich zu sein- genau das, was man braucht in schwierigen Zeiten, ne, braucht man immer.
Kommen Sie gerne zur Lesung, Donnerstag, 16.1 19:00 Uhr.
Draussen ist es so schön, klirrende Kälte, klarer Himmel- das kann draussen bleiben, bei uns ist es cosy and warm. Unser Backwahn ist zur Zeit recht ausgeprägt, es passt einfach so gut in die Zeit. Auch hier lieben wir die Vielfalt der Welt, russischer Zupf, bretonischer Apfel, schlesischer Klecker. Wie bei der Eintracht, ägyptischer Marmoush, französischer Ekitike, schwedischer Larsson. Ein Hoch auf das harmonische Miteinander vieler Menschen aus vielen Ländern. Wie schade, wenn man die Kraft und die Schönheit, den Gewinn von Diversität nicht sehen mag.
Vielleicht hören?
Anbei noch ein Ausblick auf die kommenden Konzert, gute Nacht
die Sabine vom Mutz