Strophe um Strophe hab ich früher im Auto mit meinen Kindern geträllert. Ab nach Bella Italia und alle zusammen schmettern Fiderallala.
Vom Auerhahn als würdgem Herrn Kaplan, den Musikanten-Anten und der Gabel im langen Storchenschnabel.
So hab ich mich am Sonntag verführen lassen und seit Ewigkeiten ob des netten Titels („Fiderallala“) mal wieder einen Tatort geschaut – ich habe dabei die Buchhaltung meines Buchladens sortiert und trotzdem fand ich es soo langweilig, dass ich bei der Hälfte abgeschaltet habe.
Das war echt mal ne Konstante in meinem Leben: Sonntagabend 20:15 Uhr Tatort. Wobei ich meistens versucht habe, Stunden vorher das gerade jüngste Kind in den Schlaf zu singen, ruhig, sanft, ohne Fide und Rallala.
Dachte ich, mit heimlich angespanntem Blick auf die Uhr, es schläft endlich, das niemals müde Kind, habe ich ganz ganz ganz behutsam versucht, mit einer Umsicht und Achtsamkeit, die jedem Einbrecher zur Ehre gereicht hätte, auf leisen Pfoten das Kinderzimmer zu verlassen.
„Mama?????????????????“, ein schlaftrunkenes hellwaches Stimmchen,
„wohin gehst Du, Mama?“
Keine Ruhe, niemals Tiefschlaf, ohne bedingungslose Kapitulation meinerseits. Aber wer will auch Tatort schauen, wenn er friedlich kuschelig neben seinem allerliebstem Kindelein ein Nickerchen machen kann? Um 23:00 Uhr erwacht man dann, „schlechtgelaunt“ wäre eine wahrlich wohlmeinende Beschreibung des Gemütszustandes.
Sehe ich heute die nun fast zwei Meter großen Dinger, die jetzt statt ihrem abgenuckeltem Kuscheläffchen ihr Smartphone nicht aus der Hand legen können, ist alles so weit weg. So lang vergangen, vergessen, vergeben 🙂
Nur der Tatort ist geblieben. Jetzt, wo man ihn sehen kann, zum Abschalten schlecht. Fiderallala.
Der Fideralla-Frühling ist ein wenig sonderbar, fast zu heiß ist es schon im Garten, die Gäste rufen nach Sonnenschirmen und cremen eifrig Gesicht und Dekolleté ein. Morgens ist es kalt, ein bisschen Winter spürt man schon noch.
„Winter meets Frühling“ zaubern wir diese Woche auch auf die Teller. Es gibt buntes Gemüse mit frühlingsfröhlichem Spargel, Tomaten, Blumenkohl und Mangold, vegetarisch oder mit gebackenem Fischfilet. Die herrlichen winterlichen Kohlrouladen servieren wir Ihnen aufgrund der großen Beliebtheit weiter, wir haben heute nochmal fleißig gewerkelt und gewickelt, so viele, dass Sie diese Woche auch mittags welche davon haben können, damit mir keiner enttäuscht nachhause trabt. Frischer Frühling fischt frische Forellen, auch jetzt am Freitag, mit Kartoffelsalat, und diesen so, wie ihn mein Papa gemacht hat. Meine Kinder waren lange der Überzeugung, mein Papa sei der Opa Wurst. Liegt nahe bei Horst und noch näher bei den Gelbwurstbroten, die er ihnen immer geschmiert hat – ob sie deretwegen so schlecht geschlafen haben? Kartoffelsalat hingegen top, können Sie am Freitagabend gerne selbst probieren.