Newsletter 25.03.2025

Jetzt ist er da, der Frühling. Wo vorgestern noch zarte Knospen waren, leuchtet es heuer mit einem Male gelb, rosa und weiß, strahlend weiß.
Der Regenbogen, so wurde es mir – und Ihnen vielleicht auch – erklärt, symbolisiert einen Vertrag zwischen dem lieben Gott und den Menschen. Niemals mehr, so hat mir meine Oma Henny einst mit viel Überzeugungskraft ausdrücklich zugesichert, würde eine weitere Sintflut über die Erde hinwegfegen. Niemals mehr würde alles vernichtet werden. Das hätte, nach dem Schrecken der Sintflut, Gott dem erschütterten Noah versprochen, das Wunder des erscheinenden Regenbogens erinnere auf Ewig an dieses jahrtausendealte Versprechen.

Auch im Frühling liegt ein Versprechen.
Egal wir grau, wie mager, wie elend und tot, ja tot, im Winter alles brach zu liegen scheint, platzt wenige Wochen später alles wieder auf. Knospt grün, rot, gelb und -WUMMS- verzaubert sich die Welt im Farbenglanz.
Daran glaube ich. Das diese Welt, diese Erde, dieses Sein, Natur, Gott, wie immer man es nennen mag, immer wieder neu auflebt, unkaputtbar.
Immer wieder in atembraubender Schönheit, Kraft und Lebendigkeit erstrahlt. Ein wunderbares Wunder.
Dazu passt dann Maras Professor („Mama, ich weiß wirklich nicht, wie alt der ist, also seinen Bachelor hat er 1957 gemacht…“). Dieser Mann, irgendwas um die 90, hat seine politisch empört bewegten Studenten beruhigt.

Es gab Mc Carthy. Später sei er erst mit 15 Studenten gemeinsam die 5th Avenue runtergelaufen, als Protest gegen den Vietnamkrieg. Eine Woche später waren es 50 Studenten, dann hundert, dann 1000. Oft scheint alles so schlimm, das man denkt, schlimmer geht nimmer.

Doch: schlimmer geht immer – aber es geht auch immer wieder bergauf. Und immer ein Stückchen mehr.
So geht es mir auch beim Kochen. Immer denke ich: Das ist nun wirklich das Leckerste, was wir seit Langem gekocht haben. Aber es geht immer noch mehr. Diese Woche haben wir Kohlrouladen (ab Mittwochabend). Schon allein der Duft der angebratenen Rouladen macht mich ganz kirre, aber vielleicht ist es auch das geröstete Gemüse für die Soße, das so lecker vor sich hindampft, was mich so betört. Auf jeden Fall dachte ich letzte Woche, besser geht nicht, stimmt aber nicht, optimal, ein gutes Wort, kann man nicht steigern :-). Wem Kohlrouladen unverständlicherweise zu hausbacken sind, der kann ein indisches Butterchicken genießen. Natürlich gibt es weiterhin Bärlauch, am Freitag machen wir mal eine Pasta mit Lachs, Bärlauch und Kirschtomaten, gelb, rosa, grün, rot, der Frühling auf dem Teller.

Ich habe auch wieder ein schöne Buchempfehlungen für Sie, da müssen Sie aber vorbei kommen, ich kann mir nicht die Finger wundtippen, die brauche ich zum Backen, ich glaub ich mach am Wochenende mal wieder hauchzarte Mürbeteigtörtchen mit Mascarpone und Himbeeren- köstlich. Ich freu mich auf Sie!
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Die Sabine vom Mutz